Ausgangs- und Treffpunkt unserer Paddeltour war der Campingplatz „Blütengrund“ bei Naumburg – ein grünes Dreick unweit des steinernen Bilderbuches, wo Unstrut und Saale ineinanderfließen. Die ersten Anreisenden wurden am Freitag mit einem kräftigen Gewitterguss begrüßt! Am Abend aber strahlte der Vollmond auf die Zelte am Teich und zauberte wechselnde mystische Lichtpunktwolken auf die Wasseroberfläche.
Am Samstagmorgen war die Crew mit elf Mann/Frau vollständig, nahm Paddel, Schwamm, Strick, Packsäcke und Schwimmwesten in Empfang und stapfte zum Wasser, wo unsere fünf Boote lagen. Tagesziel war der Ort Weißenfels. Nach dem Finden der Harmonie von Paddler und Steuermann ging es zügig voran durch die Saaleaue. Für mich ist es immer wieder faszinierend mit Ente, Bachstelze und Nutria sozusagen auf Augenhöhe zu schwimmen. An der Oeblitzschleuse bei 151,53 km konnten unsere Paddlerarme ausgeruhen, es gab Erbsen- und Linsensuppe, die rote und grüne Fassbrause leuchtete mit der Sonne um die Wette. Bei Goseck musste umtragen werden, dann zog das große Schloss Goseck an uns vorbei und weiter gings zur Brückenmühlenschleuse bei 143,20 km. Vor Weissenfels kämpfte eine Kinder-Ruderregatta neben uns und schon waren wir am Ziel – von 10 bis 15 Uhr ging es fixer als gedacht. Geschmaust wurde am Abend im Gasthaus „Zur Henne“ – gegenüber der Naumburger Wein & Sekt Manufaktur GmbH.
Am Sonntag gingen 14 Paddler mit 6 Booten (dabei 2 flotte Dreier) an den Start in Camburg. Der Fluss war gut mit Wasser gefüllt und Stromschnellen machten die Tour abwechslungsreich und spannend. Vorbei gings an den zwei runden Türmen von Burg Saaleck – einer mit spitzem Hut im gezackten Außenring, der andere ohne. Im Gasthaus „Schloss Saaleck“ mit Blick zur Burg Rudelsburg schien gar die Sonne auf unsere Teller und bei bester Laune ging es an der Ilm-Einmündung – unterhalb von Großheringen mündet von links die Ilm in die Saale ein – vorbei nach Bad Kösen mit seinem historischem Gradierwerk. Kaum aber waren die Boote dort nach dem Wehr wieder im Wasser, prasselte eine wahre Sintflut auf uns hernieder, es blitzte und donnerte, der Fluss brodelte, sogar im Boot stieg das Wasser… Neben einer überdachten Wäscheleine suchten wir Unterschlupf, immerhin. Aber auch die letzten Kilometer wollten gepaddelt sein und so versuchte der eine, sich mit Regenkleidung zu schützen während der andere sich auszog – sehr warm wars ja nicht… Aber – alle Boote kamen ohne zu kentern ins Ziel! Bei einer aufwärmenden Kaffee- und Kuchenrunde im Wohnmobil wurde noch einmal ausgewertet und siehe da: die Paddler im Bug – meist die weiblichen – schwangen ordentlich die Paddel, und die Steuermänner im Heck steuerten… Drum… Dank an Miriam!
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