Auf Gipfeltour in der Schweiz
Eine 5 tägige Hochtour mit der Besteigung des Finsteraarhorns im Berner Oberland mit Bergfreunden vom DAV Weimar und Erfurt Alpin – das war unser Vorhaben.
Um für diese Tour gut vorbereitet und akklimatisiert zu sein, trafen wir, Stephan, Konrad und ich –Noah, uns mit Chris in den Walliser Alpen – Sass Fee – um das Allalinhorn und das Nadelhorn zu begehen. Am Samstagabend in Sass Grund angekommen, übernachteten wir auf dem Zeltplatz Mischabel, welcher relativ klein aber gemütlich ist und von einem netten älteren Ehepaar geführt wird. Die Wettervorhersage für Sonntag ist miserable, was sich frühmorgens bestätigt und wir entscheiden, nicht aufzusteigen. Es regnet den ganzen Tag.
Als Übernachtungsgäste in Sass Tal bekommt man mit der Entrichtung der Kurtaxe (7,-€ die Nacht) einen Bürgerpass mit dem in den Sommermonaten alle Nahverkehrsmittel und Bergbahnen gratis genutzt werden können.
Um den verregneten Tag zu nutzen, entschieden wir uns, mit den verschiedenen Seilbahnen die Berge zu erkunden, um uns ein bisschen zu akklimatisieren. So fuhren wir mit den verschiedenen Bahnen dreimal auf 3000 Meter. Das Highlight an diesem Tag war die Fahrt nach Hochsass mit Blick zum Weismiss. Bei der Talabfahrt stiegen wir an der Mittelstation Kreuzboden aus und fuhren mit einem gemieteten Crossroller die 12 km lange Abfahrt mit über 1100 Höhenmeter ins Tal hinunter, einfach super. Empfehlenswert!!!
Am Montag ging es dann auf die richtige Tour zum Nadelhorn. Nach einem 4 stündigen Aufstieg waren wir an der Mischabelhütte angekommen. Am nächsten Tag ging es dann sehr früh auf das Nadelhorn. Das Wetter war nicht sonderlich gut, es hat zwar nicht geregnet oder geschneit aber es war sehr windig. Schließlich kam die ganze 4rer Seilschaft am Gipfel an. Wir konnten aber nicht lange verweilen, weil es stürmig war. Da wir das Nadelhorn nicht überquerten, gingen wir wieder den gleichen Weg zur Hütte zurück und waren zur Mittagszeit auf der Mischabelhütte. Nachdem wir uns auf der Hütte etwas gestärkt und ausgeruht hatten, stiegen wir ins Tal ab, um zum Grimselpass zufahren. Wir sind also an dem Tag 1200 Höhenmeter aufgestiegen und 2500 Höhenmeter abgestiegen. Der Berg lag uns in den Knochen und Fußsohlen.
Es war schon dunkel als wir uns in der Nähe des Grimselpasses einen Übernachtungsplatz mit dem Auto suchten. Als wir am nächsten Morgen aufwachten, sahen wir, dass wir zwischen einer alten Landebahn, auf der ein Sicherheitsfahrtraining stattfand und einer Biathlon Traininganlage parkten.
Am nächsten Tag trafen wir uns mit Hans aus Erfurt am Grimselpass und stiegen zur Oberaarjochhütte 5 Stunden auf. Die Hälfte der Weimaraner war schon zwei Tage auf der Oberaarjochhütte. Stephan Rothe und seine Autobesatzung folgten uns etwas später, da sie noch eine Autopanne hatten.
Nach der sehr engen und ungemütlichen Nacht ging es dann mit der kompletten Gruppe weiter zur Finsteraahornhütte. Die Sonne schien und dort angekommen, sonnten wir uns. Es war ein wunderschöner Nachmittag mit blauen Himmel und herrlicher Kulisse.
Am nächsten Tag ging es dann bei schlechtem Wetter auf das Finsteraahorn. Da es sehr neblig, kalt und windig war, waren unsere drei Seilschaften die einzigen auf dem Weg zum Gipfel. Kurzzeitig konnten wir auch einen Blick in die Bergwelt erhaschen, wenn die Wolkendecke aufriss.
Am vorletzten Tag bestiegen wir das Hinter Fiescherhorn und das Gross Fiescherhorn. Der Weg führte durch einen grossen Gletschebruch mit riesigen offenen Spalten. Dass es sehr windig war, waren wir ja schon gewohnt dafür war die Sicht diesmal grandios. Vom Gipfel hatten wir einen wunderschönen Blick zum Eiger, Jungfrau, Mönch und zum Finsteraarhorn.
Der Hüttenwirt und seine Crew auf der Finsteraarhornhütte waren sehr freundlich und flexibel mit unseren verschiedenen Wünschen zur Versorgung von Halbpension über nur Abendessen bis hin zur Selbstversorgung. Dies gestaltete sich auf der Oberaarjochhütte sehr kompliziert.
Für uns vier, waren es vier sehr schöne 4000er innerhalb einer Woche.
Nach dem Abstieg am Parkplatz angekommen, veranstalteten wir noch ein schönes improvisiertes gemütliches Abschiedsfestmal mit gekochten Nudeln, Kaffee und Bier.
Frisch gestärkt trennten sich nun unsere Wege.
So wie die Tour der Weimeraner begonnen hatte – mit Panne und Leihwagen – endete diese auch.
Ralf tauschte seinen Leihwagen mit seinem reparierten Auto. Auf der Hälfte der Strecke gab es wieder einen technischen Defekt und so wurde die Heimfahrt dann auch mit einem Leihwagen beendet.
Noah Schmidt
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