© Heiko Müller

Durch die Hölle zum Wanderglück

Wie in jedem Monat, gab es auch im November eine neue Tour mit der Erfurt Alpin Wandergruppe. Für mich war es die erste Teilnahme und ich musste gleich durch die Hölle gehen. Was soll ich sagen, es ist schön dort…

Start war in Blankenstein und diesmal ging es nicht auf den Rennsteig, sondern durch das Höllental in Oberfranken. 

Der Sage nach hat sich einst ein armer Köhler zu abendlicher Stunde mit seinem Fuhrgespann auf dem Heimweg nach Hölle gemacht. Da soll ihm der Teufel erschienen sein und moniert haben, dass Menschen nur tagsüber den Weg passieren dürften. Nachts sei der Teufel alleiniger Herrscher über das Höllental. Der Köhler war nicht auf den Mund gefallen und wartete gleich mit einer frechen Antwort auf. Das machte den Teufel so wütend, dass er fest mit seinem Pferdefuß aufstampfte. Daraufhin senkte sich der Erdboden hinab und das Höllental entstand. 

Tatsächlich ist es das Flüsschen Selbitz gewesen, das sich über Jahrmillionen bis zu 170 Meter tief in das Diabasgestein gegraben hat. Da wir nicht nur am Flüsschen wandern, sondern den Blick in die Ferne schweifen lassen wollten, ging es die ersten Minuten steil nach oben. Oberhalb zog sich ein schöner, abwechslungsreicher Felsenpfad entlang. Bei glitschiger Wegbeschaffenheit war Trittsicherheit gefragt. Wir kamen an einigen markanten Aussichtspunkten mit klangvollen Namen wie König David, Wolfsbauer, Drachenfels und Hirschsprung vorbei. Die atemberaubenden Blicke über das Höllental ließen uns schnell die Höhenmeter vergessen. Danach ging es wieder hinab ins Tal, wo wir endlich die Hölle erreichten. Wir wurden auch gleich nett vom Teufel begrüßt. Es war dort mit 5 Grad auch überraschend kalt. Nachdem wir dem schönen Ort Hölle entkommen sind, führte uns der Weg wieder in Richtung Thüringen.

Am idyllischen Jungfernstieg stand dann endlich das Picknick an. In der Wandergruppe ist es Tradition, dass jeder was zum Essen mitbringt und ein ansehnliches Buffet, wo sich jeder bedienen kann, aufgebaut wird. Obwohl mein Beitrag dazu gleich null war, die Info irgendwie an mir vorbeigegangen ist, durfte ich trotzdem kräftig zulangen. Frisch gestärkt nahmen wir die letzten von insgesamt 500 Höhenmetern in Angriff. Wir genossen noch die schönen Aussichten in den Thüringer und Fränkischen Wald und stiegen langsam wieder zu unserem Startpunkt ab.

Damit ging ein schöner, erlebnisreicher Wandertag zu Ende. Der Dank geht an Sven für die Organisation und an meine Mitwanderer, für die leckeren Speisen und netten Gespräche!

Text und Fotos: H. M.