© Silke Wollschläger

Einsteiger-Skitour zum Großvenediger

Mit einem scharfen Start um 6.00 Uhr am Donnerstag fuhren Beate, Silke, Astrid, Tanja, Micha, Sebastian, Bill und Chris nach Neukirchen am Großvenediger, wo Dirk zur Gruppe stoßen wollte. Damit bestand unsere Gruppe zum Teil aus schon erfahrenen und auch aus wirklich am Anfang stehenden Skitourenbegeisterten. Silke und Beate hatten alles bestens vorbereitet und Chris hatte die Lawinenausrüstung organisiert, so dass wir gleich nach der Ankunft und dem Ausleihen der restlichen Tourenski und Schuh noch in die erste Test-Tour bei wunderbarem Sonnenschein einsteigen konnten. Der Sonnenschein und die für Mitte März hohen Temperaturen waren sehr angenehm, aber leider für den Schnee ein echtes Problem. Mit der Talabfahrt der Wildkogel Arena (6 blau) hatten wir aber dennoch Glück und konnten diese vom Ort (858 m üNN) aus begehen. Trotz der für eine blaue Piste teilweise ungewöhnlichen Steilheit hatten wir genug Luft für den ersten Schwatz und genug Platz für die ersten Spitzkehren auf der gesperrten Piste. Nach anderthalb Stunden und gut 550 Hm haben wir dann die Felle abgezogen und sind abgefahren - nicht ohne unsere Genuss-Kaffeepause. Am ersten Tag führte uns diese in eine kleine Wirtschaft beim nächsten Bauernhof und obwohl der Landwirt beteuerte, dass er wirklich nichts mehr anbieten könne, bekam dann doch jeder noch etwas – wenigstens zu trinken.

Unsere Unterkunft war ein Haus mit mehreren Ferienwohnungen. In einer Wohnung richteten wir schnell unsere Gemeinschaftsküche ein, verteilten die Zimmer und ließen schon mal die Sauna warm werden. Dann nur noch schnell Felle und Schuhe zum Trocknen aufhängen, Sauna und danach ab zum Abendessen im nahegelegenen Restaurant. So ein Anreisetag kann schon einiges von einem abverlangen und darum gab es danach nur noch eine ganz kleine Runde in der Küche.

Nach unserem gemütlichen Frühstück und dem Verladen aller Ski ging es mit dem Auto nach Bramberg zur Talstation der Smaragdbahn, unserem heutigen Ausgangspunkt. Wegen der mäßigen Schneeverhältnisse sind wir von der Mittelstation (1600 Hm) zu unserem Ziel, dem 2224 m hohen Wildkogel gestartet. Nach einem kurzen Check unserer Lawinenverschüttetensuchgeräte (LVS) ging es dann über sonnenbeschienene Hänge und Ziehwege bis auf ca. 2100 m zur Christophorus Kapelle. Bei frühlingshaften Temperaturen war hier der perfekte Platz für eine kleine Pause. Die letzten Höhenmeter gingen wir ohne Ski und konnten auf dem Wildkogel eine fantastische Aussicht genießen. Nach kurzem Abstieg und einer recht sulzigen Abfahrt wieder zur Mittelstation, kehrten wir fröhlich in der Vierlauchenhütte ein, orderten Apfelstrudel, Cappuccino usw. und bekamen noch gratis einen kräftigen Sonnenbrand dazu.

Samstag ging es dann etwas früher mit dem Auto los nach Königsleiten zur Talstation der Dorfbahn. Auch hier hatten wir wieder super Sonnenschein und eine sehr abwechslungsreiche Route. Dabei ging es kurz über Pisten, mehr auf ruhigen Ziehwegen und auch durch freies Gelände. Der Ausblick unterhalb der Königsleitenspitze war einfach genial und eine schöne Belohnung für die bis hier schon absolvierten 700 Hm. Eine kleine Gruppe ließ sich den Müllachgeier (2254 Hm) nicht nehmen. Die anderen fuhren schon mal zur Panoramaalm vor, bei der wir wieder schlemmen und verweilen konnten. Hier war es so schön, dass wir erst auf den ganz leeren Pisten, auf den letzten Metern frisch präpariert, abgefahren sind.

Mit Blick auf die Wetterprognose für den Sonntag haben wir die Leihski schon am Abend zurückgegeben und für unseren letzten Tag eine kleine Wanderung in das Obersulzachtal geplant. Ein letztes Mal hieß es jetzt Schuhe und Felle zum Trocknen aufhängen, Sauna, Essengehen und lange in der Küche zusammensitzen, bevor der Abreisetag anbrach.

Schnelles Frühstück und gewissenhaftes Verstauen der Ski, Stöcke, Helme, Schuhe, Taschen, Rucksäcke und dann nach kurzer Fahrt ab ins Tal der Obersulzach. Flussaufwärts war unser Weg schon gänzlich schneefrei und eine echte Sonntagswanderung. Klar war, dass wir allerdings recht früh über die Hängebrücke unseren Rückweg auf der gegenüberliegenden Flussseite antreten mussten um rechtzeitig vor allen anderen Wochenendausflüglern wieder im Auto zu sitzen. Obwohl wir flussabwärts wieder auf schneebedecke Wege trafen, zum Teil mit Eis, wurde es uns doch etwas langweilig und der Vorschlag doch durchs Kiesbett abzukürzen wurde von allen gerne angenommen – wir sind dennoch rechtzeitig ins Gasthaus Siggen und dann in die Autos gekommen. Bei unserer letzten Einkehr im Gasthof Siggen waren wir uns einig: es war eine Genusstour, gut geeignet für Einsteiger und eine tolle Gemeinschftsfahrt.

Bericht: Dirk Adams   Fotos: Silke Wollschläger