Bei schönstem Kletterwetter stiegen 11 große und kleine Helfer mit Gummistiefeln oder Gummianzug in einen kühlen mittelthüringischen Fluss. Die diesjährige und nunmehr dritte Flussfege (immer Mitte September) folgte der kühlen Gera auf einer ca. 1,4 km langen Strecke von Molsdorf bis zur Brücke Marienthal, also der Mündung der Apfelstädt in die Gera. Auf den ersten Blick dachte man: Idylle, Mitteleuropa! Wo soll da Müll liegen? Aber bald war klar: denkste! Aus dem Flusslauf und den Uferböschungen pickten und zerrten wir teils lose und teils in den Jahrzehnten festgewachsene alte Wagenräder, Kabel und Lumpen, aber vor allem auch neue Sachen: Glas- und Plasteflaschen, Verpackungsreste, Farbeimer, Einwegkaffeebecher, Plastetüten, Baumaterialien usw. heraus.
Das Dreier-Oldtown-Kanu, das fast 500 kg zuladen kann, war nach einem Kilometer schon so voll, dass es fast unterging! Dazu treidelten wir noch einige volle blaue Müllsäcke mit. Glaubste kaum – nicht Albanien oder Indien, nein mitten in der sog. „Ersten Welt“ und hier bei uns vor der Haustür im „Grünen Herz“ Thüringen.