© Chris Ulber

Gletscherkurs auf dem Weissmies

Tag 1 – Ankunft und erste Abenteuer: Nach unserer Ankunft am Campingplatz im Saas Grund stand Klettern in einer schönen Schlucht mit Wasserfall auf dem Programm – ein perfekter Start in unsere gemeinsame Tour. Am Abend gab es die klassische Linsensuppe zu essen und dann gingen wir schlafen.

Tag 2 – Gletscher und gemütlicher Abend: An Tag zwei hieß es Sachen packen und runter vom Campingplatz. Wir fuhren gemeinsam mit der Seilbahn bis hoch zur Hohsaashütte. Dort verschwendeten wir keine Zeit und legten direkt unsere Steigeisen an. Dann ging es los zum Gletscher. Für einige von uns waren das die ersten Schritte auf dem Eis. Nachdem wir uns mit den Lauftechniken auf dem Eis vertraut gemacht hatten, stiegen wir samt Gepäck zur Weissmieshütte ab, auf der wir die nächsten vier Tage verbringen sollten. Hier haben wir noch eine kleine Bouldersession eingelegt und gingen früh schlafen.

Tag 3 – Gletschertraining: Heute sind wir um eine etwas angemessenere Zeit aufgestanden, was sich die nächsten Tage aber ändern sollte. Nach dem Frühstück gingen wir los zum Gletscher. Der Weg nach oben war nach dem Abstieg gestern erstaunlich anstrengend, weil wir erst einmal herausfinden mussten, welcher der drei Wege nach oben am erträglichsten war. Am Gletscher angekommen, übten wir das Gletscherspaltentraining und Eisklettern. Dabei wurde uns aber ziemlich schnell klar, dass wir wegen eines aufziehenden Gewitters und der Kälte schon bald den Abstieg beginnen sollten. An der Hütte angekommen, haben wir etwas gegessen und entdeckten das Monopoly-Spiel, was uns die nächsten Abende noch eine schöne Zeit bereiten sollte.

Tag 4 – Hoch hinaus: Frühstück gab es heute schon um 3 Uhr, bevor wir zum Gipfel des Weissmies starteten. Der harte Aufstieg wurde mit einem unvergesslichen Moment belohnt: vor allem für die „Neuen“ war es ein besonderes Gefühl, ihren ersten 4000er geschafft zu haben. Durch sulzigen Schnee war der Abstieg etwas anstrengender, aber am Ende erreichten wir die Hütte, stärkten uns und gingen früh schlafen.

Tag 5 – Mehrseillängen: Heute frühstückten wir „erst“ um 4 Uhr. Nach dieser kleinen Stärkung starteten wir in drei 2er-Gruppen zu den Mehrseillängenrouten mit jeweils 12–14 Seillängen. Alle erreichten erfolgreich den Gipfel! Zurück auf der Hütte, planten wir die Tour für den nächsten Tag und ließen den Abend in einer gemütlichen Monopoly-Runde ausklingen.

Tag 6 – Überschreitung & Klettersteig: Heute trennten sich unsere Wege: •Gruppe 1 (Pavlo, Luca und Amos) startete bereits um 3 Uhr zur Überschreitung Fletschhorn–Lagginhorn und verbrannte dabei geschätzt mehr als 5000 Kalorien. •Gruppe 2 (der ganze Rest) nahm etwas später den Klettersteig mit Hängebrücke in Angriff. Nach der Rückkehr packten wir unsere Sachen und fuhren mit den Rollern ins Tal. Wieder am Campingplatz angekommen, ging es direkt an eine nahegelegene Badestelle, einer Gumpe, wo wir das kühle Wasser genießen konnten.

Tag 7/8 – Alphubel-Tour & Erlebniswanderung & Saas Fee: Während der Rest der Gruppe eine Erlebnistour zur Saas Almagell Alm unternahm, starteten Pavlo und Amos zu einer anspruchsvollen Tour auf den Alphubel (4200 m), bei der sie biwakieren mussten. Gegen 4 Uhr morgens erreichten sie erfolgreich den Gipfel.  Abends kletterten wir alle gemeinsam noch am Parkhausfelsen in Saas Fee, improvisierten ein Käsefondue und schliefen zum letzten mal in unseren Zelten.

Tag 9 – Heimreise: Wir packten unsere Sachen und machten uns auf den Heimweg – bis auf einige, die noch weiter in die Dolomiten fuhren.

Ein herzliches Dankeschön an all unsere Trainerinnen und Trainer für die großartige Organisation, die Geduld und die unvergesslichen Erlebnisse, die wir gemeinsam erleben durften!

Bericht: Konrad Pappe    Fotos: Chris Ulber