© Chris Ulber

Hochtour im Wallis

Zusammen mit Chris, Hussel, Gustav, Janek und Luca fuhren wir von Zams in Richtung Schweiz - durch wunderschöne Orte und über lange Landstraßen. Wir hielten kurz vor der Grenze, um noch was in einer Bäckerei zu essen und die nötigsten Sachen einzukaufen. Manche von uns waren das erste Mal in Lichtenstein und in der Schweiz. Zuerst ging es hinauf in Richtung Furkapass. Wir entschieden uns, über den Pass zu fahren und nicht mit der Bahn durch den Tunnel, denn wir wollten schließlich etwas von der Schweiz sehen. Der Pass führte uns über enge und schmale Kurven, vorbei an Gletscherseen und Gletschern, riesigen Felswänden und durch Skigebiete. Bis wir schließlich ins Wallis kamen und uns nur noch ein Nachbartal von Zermatt trennte. Auf dem Campingplatz in Saas-Grund angekommen, bauten wir die Zelte auf und kochten Spätzle. Am Abend waren wir froh, schlafen zu gehen, denn wir hatten natürlich viel für die nächsten Tage vor.

Nach einem guten Frühstück mit Müsli und Kaffee ging es los. Wir wollten hoch nach Saas-Fee, um ein paar Wiederholungen auf dem Gletscher zu üben. Wir fuhren mit dem Bus und stiegen in die erste Bergbahn, in die Felskinnbahn ein und waren gleich auf 3.000m. Danach noch ein kleines Stück mit der welthöchsten Metro auf 3.500m und zack waren wir oben. Wir machten am Gletscher ein paar Übungen und wiederholten in einer Seilschaft , mit Steigeisen zu laufen. Wir übten erfolgreich mit dem Eispickel nach einem Sturz zu bremsen, woraufhin der alpine Nachwuchs (Janek, Gustav und Luca) klitschnass vom Schnee unter dem Gelächter von Hussel und Chris seine Erfahrung machte. Wir fuhren mit der Metro wieder runter und aßen ein Stück Kuchen vor der Querung zur Britanniahütte. Die Wegzeit war nur eine halbe Stunde, also hieß es: nicht meckern und los. Über einen kleinen Kamm ging es weiter über Steine und Eislöcher bis zu einer kleinen Liftstation. Leider musst wir sehen, wie durch den Klimawandel das riesige Schneefeld bereits weggetaut war und wir daher einen relativ großen Umweg laufen mussten bis runter zum See. Es ging noch ein Stück über den Gletscher hoch, bis wir uns an der Britanniahütte anmelden konnten. Wir erkundeten die Hütte und nach dem Abendessen wollte wir noch auf den Kleinen Allalin (3.070m) mit Schlappen hoch, um ein paar Fotos zu machen. Wir besprachen unsere Tour für den nächsten Tag und gingen dann auch relativ schnell schlafen - wir hatten ja ein Ziel für morgen.

Da klingelte 03:30 Uhr der Wecker, dann zogen wir uns an und gingen runter zum Frühstück. Nach einem bisschen Brot mit Käse, Joghurt und einem Kaffee brachen wir auf. Also: Gurte an, Helme auf, Steigeisen festmachen, Schuhe an und loslaufen. Einen kleinen Pfad entlang, dann überquerten wir den Gletscher. Nachdem wir zwei steile Eiswellen hinter uns gelassen hatten, sahen wir die Sonne hinter den Bergen aufgehen. Es war wunderschön, die Berge in den Farben Rot, Blau und Orange zu sehen. Als wir oben auf einem Steinfeld waren, machten wir eine kleine Pause, um etwas zu trinken und was zu essen. Nach dem Schneegrat kam eine kleine Kletterpassage, die mit den Steigeisen ziemlich schwierig war. Es ging über ein weiteres Schneefeld bis hoch zum Gipfel - dann waren wir auf dem Allalinhorn (4.027m). Wir konnten das Matterhorn, das Weißhorn und den Dom sehen - allesamt wunderschöne Berge. Es war der erste Viertausender von Yannick , Gustav und Luca. Die drei wollten aber nicht wirklich lange oben bleiben, denn es war kalt und es wehte sehr starker Wind. Also liefen wir schnell wieder runter, über den Normalweg, eine Art Wanderweg, vorbei an Gletscherspalten und Schneepassagen über die Skipiste zurück zur Metro. Dann fuhren wir wieder durch den Berg runter und zu einem kleinen Restaurant. Da ließen wir es uns schmecken: mit Flammkuchen und einem großen Pulled Pork Burger. Nach der Gondel stiegen wir in den Bus und schon waren wir wieder auf dem Campingplatz. Wir waren alle so müde, dass wir uns erst mal hinlegen mussten. Am Abend kamen Yanniks Familie, Nicole und Katrin dazu. Wir haben alle zusammen gegrillt und legten uns schlafen.

Am Sonntag Tag nach dem Frühstück mussten wir leider Hussel und Jannik verabschieden. Hussel musste nach Hause und Yannick fuhr weiter in den Urlaub. Nicole, Katrin und Gustav fuhren nochmal hoch zum Üben auf den Gletscher, während Luca mit Chris den Klettergarten in einem Flussbett ausprobierte. Lucas Meinung nach ist es der schönste Klettergarten, in dem er bisher war. Die Routen waren gut gesichert und wunderschön. Nach zwei leichten Routen wagten sich die beiden in den hinteren Teil und wollten gerade anfangen, als sich auf einmal oben die Schleusen öffneten. Der Wasserstand stieg innerhalb kürzester Zeit um zwei Meter und es wurde ziemlich laut. Das war ein Abenteuer! Nach einer halben Stunde konnten sie weiterklettern. Beim Abendbrot trafen sich alle wieder und probierten das Schweizer Käsefondue aus. Mit leckerem Fondue und Getränken ließen wir uns es gut gehen. Am nächsten Morgen war der Plan, einen Klettersteig für Nicole und Katrin zu absolvieren und eine Mehrseillängentour für Gustav und Luca zu finden. Das Ergebnis: eine Tour mit 350 Klettermetern und 14 Seillängen - eine tolle Erfahrung. An der Bergstation wollten Gustav und Luca mit Mountainrollern den Berg runterfahren. Allen anderen war das zu wild, aber die jungen Alpinisten rasten den Berg über Schotterwege runter, vorbei an Felsen, durch scharfe Kurven und Wasserläufe. Sie fuhren über eine halbe Stunde und es war eins der coolsten Erlebnisse, die sie gemacht hatten. Nach einem leckeren Abendbrot freuten wir uns alle auf unsere Betten. Am nächsten Tag wollten wir zur Almagelleralp und dann weiter zur Almagellerhütte aufsteigen. Über den Erlebnisweg und schmale Hängebrücken ging der Weg direkt entlang der Felswand. Nach einem kleinen Stück am Fluss erreichten wir die Almagelleralp, hier gab es ein Stück Kuchen und Kaffee. Es folgte der schwierige Aufstieg zur Almagellerhütte, der zum Glück nur noch ein Katzensprung von 1 ½ Stunden war. Wir passierten riesigen Felswände, grüne Bergwiesen und erfrischende Bachläufe. Auf einmal erschien die Hütte hinter einer riesigen Felswand. Wir setzten die Rucksäcke ab, holten unsere Hüttenschuhe und schauten uns den Schlafsaal an. Gleich ging es runter zum Abendbrot und am Abend spielten wir Monopoly, bis der Hüttenwart uns wegen der Nachtruhe aus dem Saal geschmissen hat.

Am nächsten Morgen war das Wetter schlecht, so frühstückten wir lange und spielten noch eine Runde Monopoly. Am Nachmittag wagten wir im Klettergarten ein paar Routen an der Platte. Der rechte Sektor mit riesigen Rissen, Kaminen und Scharten war sehr interessant. Das Wetter war aber einfach zu schlecht, um alles auszuprobieren, also entschieden wir uns, auf die Almagelleralp abzusteigen. Dort hingegen war das Wetter wunderschön mit viel Sonne und ohne Regen. Wir wunderten uns, da in der sonst vollen Hütte auf einmal nichts mehr los war. Nur noch ein Mann und sein Kind waren da. Wir probierten den Hausfelsen aus, machten noch ein paar Routen, dann ging es zum leckeren Abendbrot. Am nächsten Morgen frühstückten wir wieder in der Sonne direkt hinter den Bergen und dem kleinen Teich. Wir stiegen runter ins Dorf und badeten (auch um uns ein bisschen zu waschen) im eiskalten Bergwasser unter einem Wasserfall. Gustav und Nicole wollten nochmal an den See, für Chris, Katrin und Luca ging es mit der Gotthardbahn nach Zermatt.

Nach einem Umstieg in die berühmte Gornergratbahn fuhren wir hinauf zum Matterhornblick. Das Matterhorn ist ja der berühmteste Berg der Schweiz. Er ist so majestätisch! Auf dem Gornergrat (3.100m) lachten wir uns kaputt über die ganzen Asiaten. Die machten extrem lustige Bilder mit einer Toblerone im Mund: sie taten so, als verspeisten sie das Matterhorn. Wir wollten weiter auf die Monte Rosa Hütte, die berühmteste Hütte in der Schweiz. Um dahin zu kommen, mussten wir einen vierstündigen Weg, inkl. einem steilen Abstieg hinter uns bringen. Unsere Wanderroute führte über Felswände, runter auf eine Ebene am Bachlauf entlang bis zum Gletscher. Luca machte sich einen Spaß und sprang über einige Gletscherspalten. Nach ein paar Fotos vom Matterhorn im Hintergrund ging es weiter. Auf rutschigen Felsplatten über einen Gletscherfluss erreichten wir die Monte Rosa Hütte (2.883m), eine Hütte die auch als Forschungsplattform dient. Sie ist vollkommen mit Glas verkleidet und sieht mit ihrer Metallkonstruktion sehr futuristisch aus. So eine Hütte hatte noch keiner von uns gesehen. Nach einem guten Abendbrot (Schupfnudeln mit Apfelmus und Speck) und einer Cola für 7 Franken (7,50 €), legen wir uns in unsere weichen Betten. Nach dem Frühstück liefen wir wieder einen langen Weg zurück über den Gletscherfluss an der Felswand lang bis zum Rotenboden (Station Gornergratbahn).

Von dort ging es wieder mit der Bahn nach Zermatt, die Fahrt kostete 120€ (pro Person!). In Zermatt schauten wir uns zusammen die Geschäfte in dem berühmten Dörfchen an. Zum Abschluss fuhren wir nach Frankreich, als kleiner Zwischenstopp wurde das Elsass gewählt. Nach einem guten Essen mit Steak, Flammkuchen und Salat übernachteten wir draußen in der Nähe eines Klosters. Am nächsten Morgen frühstückten wir auf einer Wiese und bauten alles ab. Wir kletterten an einem rundgeschliffenen Felsen, was etwas komplett Neues war. Danach kauften wir noch ein paar Mitbringsel und fuhren nach Hause.

Es war wunderschön!!! Vielen Dank an Chris, Hussel und alle die, die mit uns diese Reise gemacht haben.

Bericht: Luca Schirm      Fotos: Chris Ulber