© Michael Klimas

Mehrseillängenrouten in den Dolomiten

Wetterbedingt startete die diesjährige Dolomitentour erst einen Tag später. Für die 13 kletterbegeisterten Menschen war nun am 06. August 2023 Corvara, Camping Colfosco (46.550354N / 11.861314E) der Treffpunkt. Einige sehr waren sehr erfahren - andere noch ganz neu dabei, oder Wiedereinsteiger.

In drei Autos fuhren wir zum Parkplatz am Grödner Joch und stiegen gemeinsam zu den englischen Türmen  (Geltruden-Turm 2440m; Contessina-Turm 2515) auf, teilten uns in fünf Seilschaften ein und machten unsere ersten gemeinsamen Erfahrungen an diesen beiden tollen Spitzen. Bei wunderbarem Sonnenschein aber eiskaltem Wind, kämpften wir uns nach oben und haben uns danach die Einkehr in die Jimmi Hütte wirklich verdient.

Abends haben wir, wie in den nächsten Tagen öfter, uns schnell warm angezogen und gemeinsam gekocht. Meist schon im Schein der Stirnlampen und mit einem kleinen Getränk besprachen wir den nächsten Tag mit seinen Kletterzielen, günstigen Parkplätzen, der Aufteilung unserer Seilschaften, Fahrgemeinschaften usw. Die Stimmung war immer toll, trotz der anfänglichen Kälte, die unsere Zelte an manchen Tagen mit Raureif überzogen hatte.

Je nach Wetter, Können und Laune haben wir unsere Ziele und Herausforderungen zusammengestellt und die Seilschaften gebildet. Bei schlechtem Wetter waren einige im Schwimmbad oder auf einem Klettersteig oder mit dem MTB unterwegs.

In den fünf Tagen wurden so die Süd-Kante des Hexenstein (III/V-), die Mittelroute und „Via dei Porietili“ (V) zum Piccolo Lagazoi, die Alpini Kante am Col dei Bos (IV),  Mehrseillängenrouten am Kleinen Falzaregioturm (IV), die Wasserfallpyramide, der Pisciadu-Klettersteig, das Sportklettergebiet am Würzjoch und noch vieles mehr erklommen.

Für unsere Abschlussroute hatte sich Micha Klimas etwas ganz Besonderes ausgesucht: Die Hüttenführe mit 13 Seillängen (I-IV). In den ersten Seillängen hatten wir noch viel Schatten und recht frische Temperaturen.  Aber ab der 8. Seillänge begann nicht nur ein wunderbarer Grat, sondern wurde das Klettern mit warmen Fingern richtig angenehm und sommerlich. Wunderbare Spitzen, Grate und traumhafte Ausblicke wechselten sich jetzt ab, bis wir am frühen Nachmittag glücklich den Juacturm erreichten. Trotz des fordernden Abstieges waren sich abends bei gutem Essen im Mesoles alle einig: Das waren fünf wunderbare Tage, mit vielen Seillängen, jeder Menge schöner Eindrücke, vielen ausgetauschten Fotos und die Gemeinsamkeit beim Kochen.

Vielen Dank an alle für die schönen Tage und besonders an Micha für das Organisieren!

Bericht: Dirk Adam  Fotos: Michael Klimas