© Chris Ulber

Steinseehütte (Lechtaler Alpen)

Die Steinseehütte in den Lechtaler Alpen war das Ziel der diesjährigen Jugendfahrt von Erfurt Alpin. Dieser Ausflug stellte den krönenden Abschluss der Trainingssaison 2022/23 dar und sollte die Möglichkeit bieten, bereits erworbene Kletterkenntnisse vom Training in der Halle an abwechslungsreichen alpinen Felswänden umzusetzen. Erste Erfahrungen an „echten“ Felswänden sammelte die Gruppe bereits bei vorherigen Tagesausflügen im Lauchagrund und am Falkenstein im Thüringer Wald. Auch das Klettern in Mehrseillängen wurde da bereits geübt.

Tag 1: 6.00Uhr morgens, direkt zu Ferienbeginn, starteten wir als Gruppe von 3 Betreuern und 8 Teilnehmern der Klettergruppe von Erfurt alpin mit zwei Kleinbussen von Erfurt aus Richtung Süden. Bei bestem Wetter und freier Autobahn verlief die 6stündige Fahrt reibungslos und wir blickten voller Vorfreude unserem bevorstehenden Ziel, der Seesteinhütte (auf 2069m) in den Lechthaler Alpen in Österreich entgegen. Das lang ersehnte Mittagessen gab es dann endlich im Allgäu bei MC Donalds. Danach ging es weiter bis Zams, wo wir am Parkplatz ausluden und die Busse für die nächsten Tage stehen ließen. Zu Fuß und mit schwerem Gepäck auf den Schultern (inklusive Seile und alpiner Kletterausrüstung) nahmen wir den steilen Aufstieg zur Steinseehütte in Angriff. Das warenÜber 2h 30 min Fußmarsch! Und endlich: Ankunft an der Hütte und große Freude über diese atemberaubend schöne Kulisse! Wir bezogen das Lager und genossen später das ausgiebige Abendbrot und ließen den Abend mit Gemeinschaftsspielen gemütlich ausklingen.

Tag 2: Schon 7.00Uhr mussten wir aufstehen, da es nur bis 8.00Uhr Frühstück gab.   Zunächst gab es eine kurze Theorieeinheit und im Anschluss ging es für vier Stunden an eine Felsenwand, wo einige aus der Gruppe Mehrseillängen kletterten, der Rest kletterte in Sportketter-Routen. Später gab es für alle eine Abkühlung im Bergsee oder im Holzfass.  Nach dem leckeren Abendessen spielten wir noch ein paar Kartenspiele und gingen danach ins Bett.

Tag 3: Wieder geht es früh raus zum Klettern an den Felsen. Heute war das Ziel der Gipfel des Spiehlerturmes. Von der Hütte aus liefen wir etwa 1 Stunde, bereiteten alles vor und erklommen in 4 Seilschaften den 2550m hohen Gipfel in etwa 4 Stunden. Oben angekommen schossen wir, beeindruckt und etwas stolz, da wir diesen Gipfel gemeinsam bestiegen hatten, noch ein paar Fotos. Über 2 X 60m mussten wir uns im Anschluss gemeinsam abseilen. Noch nicht geschmolzene Schneefelder, die wir beim Abstieg zur Hütte entdeckten, rutschten wir zusammen hinunter. Hungrig nahmen wir den Rückweg in Angriff. Als wir an der Hütte ankamen, gab es zur Belohnung leckeren Kaiserschmarrn. Das Abendessen genossen wir draußen vor der Hütte und beobachteten, wie ein Gewitter hinter den Bergen aufzog. Als es anfing zu regnen, zogen wir uns in die gemütliche Hütte zurück und spielten Karten, bis wir erschöpft ins Bett fielen.

Tag 4: Die ganze Nacht hatte es geregnet, sodass es an diesem Tag nicht sinnvoll war, an der nassen Wand zu klettern. Aber am Morgen kam dann doch noch die Sonne raus, also entschieden wir uns dazu, den Klettersteig zu machen. Auf dem Rückweg zur Hütte überraschte uns doch noch ein starker Regen, der uns alle pitschnass machte. Nachdem wir uns trockene Sachen angezogen hatten, aßen wir gemeinsam Abendbrot und gingen ins Bett.               

Tag 5: Morgens haben wir das mittlerweile etwas im Chaos versunkene Lager aufgeräumt und sind dann nach Zams abgestiegen. Dort hat sich dann unsere Gruppe geteilt. Ein Teil fuhr weiter ins Wallis oder wurde von den Eltern abgeholt und für den Rest ging es wieder zurück nach Erfurt. Zur Abkühlung haben wir unterwegs noch einmal einen erfrischenden Badestopp eingelegt. Schließlich waren wir gegen 20 Uhr wieder in Erfurt.

Vielen Dank an Chris, Hussel und Pascal für die großartige Organisation dieser abenteuerlichen und spannenden Tour voller schöner Erlebnisse, lustiger Momente und vieler neu gewonnener Eindrücke. Es hat sehr viel Spaß gemacht!

Bericht: Peter Wiedenstritt      Fotos: Chris Ulber