© Dirk Adams

Wandern wie die Wilderer

An einem März-Sonntag machten wir uns auf den Weg, die Spuren der Gehlberger Wilderer zu verfolgen. Tourenleiter Dirk Adams hatte dafür einen sehr informativen Weg in Gehlberg vorbereitet, wunderbar mit der Bahn erreichbar, zu unserem Glück nicht verschneit und auch taufrisch als Wildererpfad ausgeschildert.

Um die 20 Personen trafen sich am Bahnhof Gehlberg und starteten direkt mit einem guten Anstieg auf den ersten zwei Kilometern. Die kamen zum Aufwärmen und Kennenlernen an sehr interessanten Ecken wie einer Belegstelle (Begattungsanstalt für Bienen) vorbei, lernten einige Fallen der Wilderer kennen - die einen skurril, andere leichter erklärbar, konnten auch Schautafeln über Wilderer bestaunen und vom Mais-Horn, dem besonders „fetten“ Geweihträger erfahren, der von Wilderern extra angefüttert wurde. Die Wanderer begleitete ein stetes Bachrauschen und führte sie zum Schneetiegel, dem tiefsten Tal Thüringens, an dem zu DDR-Zeiten eine schwarze Ski-Alpin-Piste endete. Heute stehen dort „Plastikbäume“, ganz jung gepflanzte Ulmen, die man aus ihrem plastenen Schutzmantel gerade mal herauslugen sieht.

Nach ca. 5km über teils noch sehr feuchte Wege fanden nutzten die Wanderer die Schutzhütte an der „Güldenen Brücke“ mit ihrer für ein ausgiebiges Picknick: Lecker Pflaumenkuchen, italienisches Blätterteiggebäck, Zwiebelaufstrich, Tomatenbutter, Datteln im Speckmantel. Da war bei manchen gar nicht genug Platz im Bauch.

Weiter ging es zu zwei Aussichtspunkten. Auf den ersten, auf die Seifartsburg, konnte sogar ein wenig geklettert werden. Natürlich mit Beweis-Gruppenfoto da oben. Genau wie auf dem zweiten, den Sachsenstein“  nicht weit entfernt davon. Gut, dass sich alle schon gekräftigt hatten.  

Der weitere Weg führte an einer Quelle und einem großen HOLZ-Schriftzug vorbei,  bestaunt wurde ein mit Schaumstoffiguren geschmückter Osterbaum und das Örtchen Gehlberg mit seinen vielen Schieferfassaden gekreuzt.

Nach ca. 12km, 400 hm und 5 Stunden auf den Beinen kamen alle wieder trocken und müde am Gehlberger Bahnhof an. Leider ohne Mais-Horn-Fund diesmal.

Bericht: Katharina.Kucharczyk      Fotos: Dirk Adams