Zu Gast auf Alpenvereinshütten

Die Alpenvereinshütten stehen allen Menschen im Gebirge offen, sowohl als Schutzraum, als auch zur Einkehr oder Übernachtung. Sie wurden von Bergsteigenden für Bergsteigende gebaut, in einer Zeit, in der die Ausstattung aus Hanfseilen und Leinenrucksäcken bestand, und werden auch heute noch ehrenamtlich erhalten, gehegt und gepflegt. Die Alpenvereinshütten sind Stützpunkt, Ausgangsort für Touren, Schutzhort und Raum der Entschleunigung in einem, aber vor allem sind sie unverzichtbare und kostbare Bausteine der alpinen Infrastruktur.

Wichtiges in Kürze

Unterwegs zur Nürnberger Hütte; Foto: DAV/Thilo Brunner
Unterwegs zur Nürnberger Hütte; Foto: DAV/Thilo Brunner

 


 

 

Hütten für alle Anforderungen

Bergbegeisterten stehen mehrere hunderte Alpenvereinshütten zur Verfügung, von der Hochtouren-Hütte bis hin zur familienfreundlichen Hütte, von Mountainbike-, Ski- und Schneeschuhtourenhütten bis hin zu Ausbildungs- und Ausflugshütten. Auf alpenvereinaktiv gibt es alle relevanten Hütteninformationen für die nächste Bergtour.


In unserem Sachstandbericht erfährt man kurz und kompakt, wie eine Alpenvereinshütte funktioniert, wohin die Mitgliedseinnahmen fließen, was sie von privaten Hütten unterscheidet und wie viel ein Liter Trinkwasser im Hochgebirge wirklich kostet.

 
Die Tutzinger Hütte unterhalb der Benediktenwand, Foto: DAV/Hans Herbig
Die Tutzinger Hütte unterhalb der Benediktenwand, Foto: DAV/Hans Herbig

Übernachten auf einer Alpenvereinshütte – ein unvergessliches Erlebnis

Mehrbettzimmer auf dem Staufner Haus; Foto: Martin Erd
Mehrbettzimmer auf dem Staufner Haus; Foto: Martin Erd

Nach einer ausgedehnten Tagestour endlich eine frisch zubereitete Mahlzeit genießen und die Natur auf sich wirken lassen – darauf dürfen sich die Gäste der Alpenvereinshütten freuen!

Die Hütten verfügen über einfach ausgestattete Matratzenlager, sowie größtenteils über Mehrbettzimmer und vereinzelt auch über Zweierzimmer.

 

Ein paar Einblicke in den Alltag verschiedener Alpenvereinshütten gibt es hier

 

Was bei einer Hüttenübernachtung nicht fehlen darf

  • Hüttenschlafsack (aus Hygienegründen, da die Überwurfdecken und auch die Bettwäsche in den Mehrbettzimmern nicht nach jeder Benutzung gereinigt werden).
  • Eigenes Handtuch, Zahnbürste und Zahnpasta mitbringen.
  • Einen kleiner Müllsack, um Abfälle wieder mit ins Tal zu nehmen.
  • Eine Stirnlampe, für alle, die nachts vielleicht mal raus müssen.
  • Für Hellhörige sind auch Ohrstöpsel ratsam.

 

Weitere Tipps zum "Rucksackpacken" haben wir für Euch zusammengestellt!

 
Mit Ohrstöpseln schläft es sich in manchem Lager besser. Foto: DAV/Thilo Brunner
Mit Ohrstöpseln schläft es sich in manchem Lager besser. Foto: DAV/Thilo Brunner

Was bei einer Hüttenübernachtung zu beachten ist

Foto: DAV
Foto: DAV
  • Die Energieressourcen in Extremlagen sind oft sehr eingeschränkt, daher bitte Strom und Wasser sparen.
  • Bargeld mitnehmen, da auf vielen Hütten keine Kartenzahlung möglich ist.
  • Auf allen AV-Hütten herrscht striktes Rauchverbot, im Freien sind Aschenbecher zu nutzen.
  • Auf allen AV-Hütten gilt die Hüttenordnung!

 

 

 

Übernachtungspreise

Der Alpenverein legt die Obergrenzen für Übernachtungspreise für seine Mitglieder in der Hütten- und Tarifordnung fest. Diese hängt in jeder Hütte sichtbar aus.

 

Alpenvereinsmitglieder erhalten auf Alpenvereinshütten der Kategorien I und II mindestens 12 € Preisnachlass pro Übernachtung gegenüber Nichtmitgliedern. Denn nur durch ihre Jahresbeiträge und den ehrenamtlichen Einsatz der aktiven Mitglieder ist der Erhalt der Hütten und Wege zum Wohle aller Bergfans sichergestellt.  

 

Bei längeren oder häufigeren Hüttentouren lohnt es sich daher, einer Sektion des DAV beizutreten. Weitere Vorteile einer Mitgliedschaft haben wir hier zusammengefasst. 

 
Der Eintrag ins Hüttenbuch – eine wichtige Regel der Hüttenordnung. Foto: DAV/Hans Herbig
Der Eintrag ins Hüttenbuch – eine wichtige Regel der Hüttenordnung. Foto: DAV/Hans Herbig

Reservierung eines Schlafplatzes

Die Sudetendeutsche Hütte: hier sind die Schlafplätze online buchbar. Foto: Werner Friedel
Die Sudetendeutsche Hütte: hier sind die Schlafplätze online buchbar. Foto: Werner Friedel

Wir empfehlen, die Schlafplätze auf einer Hütte im Voraus zu reservieren – vor allem in der Hochsaison (Sommer zu Ferienzeiten). Ob online, telefonisch, per Fax oder per E-Mail, hängt von der jeweiligen Hütte ab. Auf einigen Hütten des DAV ist eine Reservierung durch das Online Reservierungssystem der Alpenvereine AVS, DAV, ÖAV und SAC möglich. Kein Glück mit der Reservierung? Alles belegt? Dann haben wir hier ein paar ruhigere Hüttentipps für Euch. Die Liste wird jedes Jahr zu Beginn der Hüttensaison aktualisiert.

 

Es ist den Hüttenwirtsleuten erlaubt, eine Anzahlung zu verlangen, die später mit der Übernachtungsgebühr verrechnet wird. Zudem sind die Wirtsleute berechtigt nach der Hotel- und Gastgewerbeordnung Stornogebühren für verspätete Absagen als Aufwandsentschädigung zu erheben. Jede Hütte legt ihre eigenen Regelungen fest. Bitte daher direkt bei der jeweiligen Hütte nachfragen oder auf deren Website nachlesen. Bitte die Reservierung immer frühzeitig absagen, wenn man weiß, dass man nicht kommen kann!

 

 

Essen & Trinken

Die bewirtschafteten Alpenvereinshütten bieten abhängig von den Hüttenwirtsleuten und der Versorgungsmöglichkeit ein sehr unterschiedliches gastronomisches Angebot. In manchen Schutzhütten erhält man eine kleine Auswahl einfacher, ausgewählter Gerichte, in anderen ein breitgefächertes kulinarisches Angebot.

 

Alpenvereinsmitglieder erhalten Ermäßigungen in Form eines Bergsteigeressens. Dies muss mindestens ein vegetarisches Gericht und darf nicht teurer als 9 EUR sein. 

 

Viele Hütten beteiligen sich an der Alpenvereinskampagne „So schmecken die Berge“, in der besonders regionale Produkte aus der umliegenden Landwirtschaft auf der Speisekarte stehen.

 

Oft wird Halbpension angeboten. Achtung: der Preis für die Halbpension beinhaltet nicht den Übernachtungspreis. Dieser muss zusätzlich entrichtet werden. Normalerweise umfasst die Halbpension das Abendessen und das Frühstück am nächsten Tag. Ausnahmen bestätigen die Regel! Bei Unklarheiten bitte direkt bei der Hütte nachfragen.

 

Das Frühstück richtet sich meist zeitlich nach den Touren, die von der Hütte erreichbar sind. Je nach Größe und Ausstattung der Alpenvereinshütte gibt es ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, oder ein kleines Bergsteigerfrühstück; beides anzubieten ist aus logistischen Gründen leider nicht immer möglich.

 

Unser Tipp: Nach den Essenszeiten erkundigen! Oftmals ist es nicht möglich nach 17.00 Uhr noch á la carte oder ein Bergsteigeressen zu bestellen, da die Küche mit den Vorbereitungen zur Halbpension völlig ausgelastet ist; hier bitten wir um Verständnis! Zudem kann in der Regel zwischen einem Fleischgericht und einem vegetarischen Gericht gewählt werden. Vegane Gerichte können meistens auch angeboten werden. Es empfiehlt sich, die Wirtsleute vorher zu informieren.  Bitte habt Verständnis, wenn nicht auf jeder Hütte die Auswahl sehr groß ist. 

Bei Allergien und Unverträglichkeiten bitte die Wirtsleute rechtzeitig informieren und abklären, welches Speisenangebot alternativ angeboten werden kann. 

 

Unsere Hütten sind keine Hotels, bei bestimmten Gegebenheiten müssen Komfort-Abstriche gemacht werden, wir bitten hier um Ihr Verständnis!

 

 
Die Hüttenwirtsleute geben sich viel Mühe in der Gestaltung ihrer Speisekarten und -auswahl! Foto: DAV/Jens Klatt
Die Hüttenwirtsleute geben sich viel Mühe in der Gestaltung ihrer Speisekarten und -auswahl! Foto: DAV/Jens Klatt

Mit Kindern auf Hütten

Kinder haben auf den Hütten viel Spaß. Foto: DAV/Thilo Brunner
Kinder haben auf den Hütten viel Spaß. Foto: DAV/Thilo Brunner

Kinder sind auf allen unseren Hütten herzlich willkommen! Es gibt jedoch eine Reihe von Alpenvereinshütten, die sich besonders auf Kinder eingestellt haben. Das geht vom Kinderteller und Kinderstühlen für die ganz Kleinen bis zu einem betreuten Sonderprogramm mit spannenden und lehrreichen Aktivitäten für Kinder unterschiedlicher Altersgruppen. Weitere Infos zum Thema "Mit Kindern auf Hütten" gibt es hier

 

Hunde auf Hütten

Wer mit seinem Hund in einer Alpenvereinshütte übernachten möchte, sollte sich vorab an die betreffenden Hüttenwirtsleute wenden. Diese geben Auskunft, ob und wo Hunde in der Hütte untergebracht werden können.
 

Nähere Informationen hierzu gibt es auch in der Hütten- und Tarifordnung unter Punkt 6.8.

 
Eine Regel der Hütten- und Tarifordnung. Foto: DAV
Eine Regel der Hütten- und Tarifordnung. Foto: DAV

Elektrizität und Internet auf Hütten

Viele Hüttengäste genießen die
Viele Hüttengäste genießen die "WLAN-freie Zone" in den Bergen! Foto: DAV

Fakt ist: Eine kWh Strom im hochalpinen Raum kostet durchschnittlich 4 € – somit ist die kWh zehn Mal teurer als im Tal mit durchschnittlich 0,40/kWh.

Es gibt vereinzelt Steckdosen auf Hütten, teilweise muss ein Beitrag zur Kostendeckung geleistet werden.


Daher ist es sinnvoll, einen Reserve-Akku oder ein kleines Solarladegerät dabei zu haben. Um Akku zu sparen, sollte das Handy nur bei Gebrauch oder im Notfall eingeschaltet werden (die automatische Netzsuche bei Funklöchern kostet viel Akku!).

 

Auf den Hütten gibt es in der Regel kein Internet/W-LAN.

 

 

Hütten bewerten

Nach dem Besuch auf einer Alpenvereinshütte kann man auf Alpenvereinaktiv Erfahrungen mit anderen Gästen teilen oder sich durch Bewertungen anderer inspirieren lassen für die nächste Tour!

 
Hütten bewerten und aktuelle Bewertungen lesen! Foto: DAV
Hütten bewerten und aktuelle Bewertungen lesen! Foto: DAV