© Jana Schneider

Auf der Grande Traversata delle Alpi (GTA) Teil 2

Endlich ist das Jahr vergangen und Michael Klimas sammelt seine Wandergemeinschaft (Bine, Tom, Susi, Thomas, Bettina, Jens, Beate und Jana), um die nächsten Etappen der GTA (der Grande Traversata delle Alpi) in Angriff zu nehmen.

Nach langer Anreise mit Zwischenübernachtung im Agriturismo Sant‘ Anna fahren wir am nächsten Tag die Autos zum Start in Alagna und zum Zielort Quincinetto.

Die erste Etappe ist eine kleine Einlauf-Tour von 3 km. Wir warten in der gemütlichen Unterkunft auf die Fahrer, um gemeinsam das erste kulinarische Highlight zum Abendessen zu genießen: selbstgemachte Ravioli mit Bergkräutern:

In den nächsten Tagen werden wir auch jede Menge Energie brauchen, denn es geht gleich 1400 Höhenmeter hoch zum nächsten Refugio. Wir laufen Richtung Talende, an Bergseen vorbei und auch hinein (Bine wird schwach und wirft die Kleidung weg),  überqueren Restschneefelder und so nimmt uns der Weg gleich wieder mit seiner Schönheit gefangen. Tief einatmen -  denn so allein und einsam ist man nur auf der GTA im Piemont. Stets hat man diese einmalige Schönheit der Natur vor sich und so vergehen die Tage: laufen, essen und schlafen.

Eine wunderbare Abwechslung ist der Besuch und die Übernachtung in OROPA. Katholischer Wallfahrtsort und UNESCO-Welterbe mit jährlich ca.800.00 Pilgern. Alle wollen in der Basilika die gotische Statue der schwarzen Madonna aus dem 14. Jahrhundert sehen. Es ist ein riesiges Gelände mit einem wunderschön angelegten und  Jahrhunderte alten Friedhof, der nicht nur die Nonnen beherbergt. Auch alle reichen Familien der Umgebung finden hier ihre letzte Ruhe.

Unsere Übernachtungen erfolgen in einfachen Refugio oder Agriturismo, die immer mit liebevoller Hand geführt werden und in denen wir kulinarische Höhepunkte erleben.

Meist laufen wir auf alten Mulattieras. Das sind Saumpfade, alte, steile und oft von Granitsteinen gepflasterte Wege, die früher von Maultieren (ital. mula) genutzt wurden, um Waren und Menschen über Gebirgspässe und zwischen Orten zu transportieren.

Die kleinen Ortschaften, die wir durchqueren, haben einen eigenen Charme. Oft am Hang gelegen, geht es auch da hoch und runter durch enge verwinkelte Steingassen. Häufig bleiben wir einfach stehen und bestaunen die Architektur der Häuser und die charmanten gepflegten Gärten.

Insgesamt nimmt die GTA in 7 Etappen (diesmal von Alagna bis Quincinetto -La Capanne) einen abwechslungsreichen Verlauf. Mit genügend Höhenmetern, Ausblicken fast bis zum Mont Blanc, Orten wie aus einem anderen Jahrhundert, Essen in Bella Italia und einer harmonischen Gruppe haben diese eine Wanderwoche im Piemont wieder zu einem Höhepunkt des Jahres gemacht.

Mittelmeer: wir kommen dir nächstes Jahr wieder näher!

Bericht: Jana Schneider    Fotos: Bettina Vick und Jana Schneider