Aufs Seehorn – Naturwunder zwischen den Welten
Am letzten Tag wartet noch einmal ein echtes Highlight: der Aufstieg zum Seehorn (2.321 m). Vom Ingolstädter Haus geht es früh los – vorbei an einem rauschenden Wasserfall und über die saftigen Almböden der Hochwies, die im ersten Licht des Tages glänzen.
Die Tour ist mittelschwer, aber fordernd – mit zunehmender Höhe wird das Gelände alpiner, der schmale Pfad windet sich über Fels und Gras, immer wieder unterbrochen von kleinen Kletterstellen. Schritt für Schritt öffnet sich der Blick – und oben angekommen stehen wir staunend vor einem Panorama, das kaum zu überbieten ist: Kammerlinghorn (2.484m), Hochkranz (1.953m), Großer Hundstod (2.594m) und die Watzmann-Gruppe liegen in greifbarer Nähe. Bei klarer Sicht grüßen sogar die Zugspitze (2.962m), Großvenediger (3.657m) und Großglockner (3.798m) aus der Ferne.
Beim Abstieg erreichen wir den stillen Seehornsee – kristallklar, kühl, eingebettet in eine blühende Hochalm. Im Wasser tummeln sich Frösche und Alpensalamander, die Sonne tanzt auf der Oberfläche. Ein idealer Ort für eine Pause und ein kurzes Bad – erfrischend, still und lebendig zugleich.
Über die Kallbrunnalm kehren wir zurück – bei einer gemütlichen Mittagspause lassen wir die letzten 1.700 Höhenmeter dieser abwechslungsreichen Tour ausklingen. Insgesamt sind wir rund sieben Stunden unterwegs – über Fels, durch Blüten, zwischen Ländern.
Und doch: Auch wenn uns der Weg verbindet, zeigt sich im Gehen Unterschiedliches. Zwei sind oft voraus, die anderen zügig unterwegs – im jeweils eigenen Rhythmus. Nicht jeder Schritt ist gemeinsam, aber das Erleben bleibt geteilt.
Was bleibt, ist ein Gefühl von Weite – und die leise Gewissheit, dass man manchmal einfach losgehen muss, um anzukommen.
Insgesamt eine Tour, die lange nachwirkt – in den Beinen, im Kopf und im Herz.