© Michael Klimas

Pilzwanderung in Kranichfeld

Ich kann es nicht sagen, da ich, Annette, neu hier bin in Erfurt und bei Erfurt Alpin. Gab es das schon einmal, dass bei einer Wanderung Finden, Wiederfinden und Verlieren so nah beieinander lagen?

Wir trafen uns bei besten Wetteraussichten am Sonntag, den 03. September, nahe Kranichfeld. Dort lernte ich die 12 weiteren, sehr freundlichen Mitwanderer samt unserem Pilz-Gelehrten Jochen kennen. Es ging gleich zur Pilzwanderung in den nahen Wald los. Nach einer kurzen theoretischen Einführung von Jochen, mit der Angabe der Marschrichtung – uns immer im Tal Richtung Tonndorf zu halten – starteten wir. Alles klar? Natürlich, alles klar!

Bereits nach wenigen hundert Metern machten sich die ersten Pilzsucher vom Tal aus in Richtung Berg selbständig. Dort würden wohl die besten Leckerbissen die der Waldboden hervorbringen kann, ihre (Pilz)Köpfe in den Himmel recken. Immer weiter und weiter den Berg erklimmend, entschwand die Talgruppe zusehends. Es kam, wie es kommen musste: vier Mitglieder der Gruppe hatten sich verlaufen und suchten via Telefon den Anschluss zu finden. Zwei Ausreißern gelang dieses nach einem Umweg von mehreren Kilometern. Sie hatten zwischendurch bereits eine Gruppe von Pilzwanderern mit Körben entdeckt, die ihr enthusiastisches Winken ebenso erwiderten. Bei näherer Betrachtung und einem freundlichen Hallo stellte sich allerdings heraus, dass dieser Weg - quer über eine abschüssige Wiese und morastiges Gelände - ein Irrweg war. Es gab einfach mehrere, sehr freundliche Pilzsucher im Wald, die auch gern einmal winkten. Wie schade und es hieß, weitere Kilometer zurückzulegen.

Nachdem dann endlich über Whats-App-Tracking die Positionen ausgetauscht werden konnten, erfolgte die glückliche Zusammenführung. Eine andere Zweier-Splitter-Gruppe hatte dieses Glück nicht und kehrte, ohne das anschließende Festmahl mit der von zu Hause mitgebrachten Wanderverpflegung eingenommen zu haben, zu ihrem Auto zurück und machte sich auf den Heimweg. Schade, sie verpassten nicht nur das gemeinsame Mahl mit den vielen Köstlichkeiten, sondern auch die anschließende Besichtigung und Besprechung über die eingesammelten Pilze. Jochen nahm seine Aufgabe sehr ernst und führte uns fachlich kompetent durch die Aufreihung von Täublingen, Milchlingen, Röhrenpilzen und auch einer schönen Krausen Glucke. Mit der vom Experten geprüften Beute konnte sich die dezimierte Gruppe anschließend wieder auf die Heimfahrt begeben und am Abend ein wunderbares Mal genießen. Vielen Dank Jochen!

Wir haben Pilze gefunden, zwei Mitwanderer wiedergefunden und zwei Mitwanderer „verloren“. Es war rundherum, mit allem Auf und Ab ein schöner und sehr interessanter Tag in der Natur.

Ich bedanke mich an dieser Stelle bei meiner Wandergruppe und dem Wanderleiter Micha Klimas! Ihr habt mir den besten Grund dafür gegeben, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein.

Bericht: Annette   Fotos: MIchael Klimas